Kingston Negroni

Der Kingston Negroni – Der Negroni mit karibischem Feuer

Wer glaubt, der klassische Negroni sei nicht mehr zu toppen, hat den Kingston Negroni noch nicht probiert. Dieser Drink bringt frischen Wind in die Welt der bitteren Aperitif-Klassiker – und das mit einer Zutat, die man dort nicht sofort vermuten würde: Overproof Jamaican Rum. Statt Gin sorgt hier ein kräftiger, funkiger Rum für Tiefe, Würze und eine Portion Exotik. Der Kingston Negroni ist ein rebellischer Cousin des Originals – ungestüm, tropisch und gleichzeitig erstaunlich balanciert.

Woher kommt der Kingston Negroni?

Der Kingston Negroni wurde nicht in Jamaika erfunden, sondern in den USA. Bartenderin Joanna Corcoran und der berühmte Cocktailhistoriker Jeffrey Morgenthaler machten ihn in der modernen Barszene bekannt. Der Name „Kingston“ verweist auf die Hauptstadt Jamaikas – und natürlich auf den Rumstil, der diesem Drink seine unverwechselbare Note verleiht.

Was den Kingston Negroni besonders macht

Die klassische 1:1:1-Formel bleibt: drei Zutaten zu gleichen Teilen. Doch während Gin eher floral und trocken ist, bringt der jamaikanische Rum Wucht, tropische Früchte, Ester und Rauchigkeit mit ins Spiel. Dadurch wird der Drink schwerer, wärmer, tiefgründiger – ohne die typischen Negroni-Kanten zu verlieren.

Kingston Negroni Rezept

Zutaten:

  • 30 ml Overproof Jamaican Rum (z. B. Smith & Cross, Plantation OFTD, Rum Fire)
  • 30 ml roter Wermut
  • 30 ml Campari
  • Eiswürfel
  • Orangenzeste zur Garnitur

Zubereitung

  1. Alle Zutaten in ein Rührglas mit viel Eis geben.
  2. Gründlich kaltrühren, bis der Drink eiskalt ist.
  3. In einen Tumbler mit frischem Eis abseihen.
  4. Mit einer Orangenzeste garnieren – sie mildert die Wucht und bringt Frische ins Glas.

Der Geschmack – Tiefe, Wucht und Bitterkeit

Der Kingston Negroni ist intensiv. Der jamaikanische Rum dominiert mit seinen charakteristischen Ester-Noten: überreife Banane, vergorene Ananas, Holz, Rauch. Der Campari bleibt mit seiner Bitterkeit präsent, der Wermut bringt Würze und Süße. Der Drink ist wuchtig und wild, aber erstaunlich harmonisch – ein echtes Abenteuer im Glas.

Wann passt der Kingston Negroni?

Er ist kein Aperitif im klassischen Sinn – eher ein Statement-Drink für den späteren Abend. Ideal für Rum-Liebhaber, die den Campari-Klassiker neu erleben wollen. Der Kingston Negroni passt zu kräftigen Speisen, zu Zigarre, Jazz – oder einfach zu einem Abend, an dem man mal etwas anderes will.

Fazit – Der Kingston Negroni ist der Negroni auf Dschungel-Trip

Er ist rau, süß, bitter, komplex. Er spielt mit bekannten Strukturen, bricht sie auf – und erschafft etwas Eigenes. Der Kingston Negroni ist der Beweis, wie wandelbar ein Cocktailklassiker sein kann. Wer Gin durch Rum ersetzt, tauscht Eleganz gegen Abenteuer. Und wer sich darauf einlässt, wird belohnt – mit einem Drink, der lange im Kopf (und auf der Zunge) bleibt.

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